Am Liesch • D-57250 Netphen
Nach langer Zeit der Planung wurde 1933/34 auf dem „Liesch“ über Dreis-Tiefenbach die erste evangelische Kirche erbaut. Nachden Plänen von Kirchenrat Hofmann aus Herborn entstand die Kirche aus dem Felsengestein in Form einer „festen Burg“, wie es im Luther-Lied heißt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 25. Juni 1933, die Weihe fand am 2. September 1934 statt.
Kurz nach der Fertigstellung der Kirche baute die Firma Paul Faust aus Schwelm 1935 unter der Verwendung älteren Pfeifenmaterials eine Orgel mit neun Registern auf zwei Manualen und Pedal auf pneumatischen Kegelladen. Die Erbauerfirma erweiterte dieses Instrument 1947 auf 16 Register.
Das heutige Instrument baute Orgelbaumeister Bruno R. Döring aus Neukirchen im Jahr 1974, die Einweihung fand am 11. Dezember des Jahres statt. Die Disposition entwarfen Günter Drucks (Siegen) und der Organist Adolf Kühn. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts führte Orgelbau Mebold (Siegen) eine Renovierung und Nachintonation durch. Dabei wurden die beiden 2’-Register in den Manualen vertauscht.
Die Orgel steht in einer Nische hinten auf der Empore. Der Spielschrank ist mittig in die Gehäusefront eingebaut und durch zwei Türen verschließbar. Im Spielschrank befinden sich die Registerzüge für das zweite Manual auf der linken Seite, rechts die Züge für Hauptwerks- und Pedalregister. Die Koppeln werden über Hakentritte links über der Pedalklaviatur eingeschaltet.
Die Trakturen sind vollmechanisch; die Windladen sind nach dem Schleifladensystem gebaut.
I. Hauptwerk C – g³ |
II. Positiv C – g³ |
Pedal C – f¹ |
9 Rohrflöte 8’ 10 Prinzipal 4’ 11 Prinzipal 2’ 12 Sesquialtera 2f. 22/3’ 13 Mixtur 4f. 11/3’ 8 Tremulant II-I |
1 Gedackt 8’ 2 Gemshorn 4’ 3 Waldflöte 2’ 4 Quinte 11/3’ 5 Zimbel 3f. 2/3’ 6 Musette 8’ 7 Tremulant |
14 Subbaß 16’ 15 Prinzipalbaß 8’ 16 Choralbaß 4’ II-Ped. I-Ped. |
Hermann J. Busch, Die Orgeln des Kreises Siegen, Berlin 1974, S. 119-120
Bernhard Burbach, Zur Geschichte des Orgelbaus im Kreis Siegen seit 1973, Examensarbeit, Siegen 1982, S. 70-73
© Gabriel Isenberg | 2011
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