Damme, Kapelle im Priorat St. Benedikt

[ehemaliger Standort]

Orgel von E. F. Walcker & Cie. (Ludwigsburg), 1955.


© Gabriel Isenberg, 29.03.2011
© Gabriel Isenberg, 29.03.2011

Das 1962 von den Benediktinern der Abtei Münsterschwarzach in Damme gegründete Priorat war seit 1970/71 in einem neu errichteten Gebäudekomplex in der Dammer Wienerei untergebracht. Für die Hauskapelle konnte 1980, vermittelt über P. Augustin Hahner OSB, die ehemalige Hausorgel des verstorbenen Lingener Orgelsachverständigen Eberhard Bonitz (1921–1980) erworben werden; diese hatte Bonitz 1946/48 im Orgelbaubetrieb von Heinrich Keller (Selb/Obfr.) selbst erbaut und in den 1970er Jahren um eine Pedalklaviatur erweitert.

Die Bonitz/Keller-Orgel übertrug man 1983 auch in die neu eingerichtete Kapelle im Untergeschoss des Gebäudes; 1990 wurde sie aber durch eine Digitalorgel ersetzt und als „Ersatzteillager“ für Orgelreparaturen nach Köln abgegeben.

2003 erfolgte eine Umgestaltung der Kapelle, die  mit einem neuen Altargemälge von P. Meinrad Dufner OSB ausgestatt wurde. Im Anschluss darin erhielt die Kapelle 2005 auch wieder eine Pfeifenorgel, die durch Vermittlung von Kirchenmusikdirektor Martin Rieker (Halle/Westf.) gebraucht angeschafft werden konnte. Die Walcker-Serienorgel (Walcker op. 3342) war ursprünglich 1955 für das Theologische Seminar Herborn erbaut und im Rahmen der Umgestaltung der dortigen Kapelle 2004 durch ein neues Instrument ersetzt worden. Die Umsetzung von Herborn nach Damme erfolgte durch Orgelbaumeister Heinrich Schwadorf von Orgelbau Klais, der die Position der Windladen und die Trakturführung für die neuen räumlichen Verhältnisse veränderte. Die Einweihung der Orgel erfolgte am 24. April 2005 durch P. Udo Küpper OSB und mit P. Rhabanus Erbacher OSB an der Orgel. Da das Pfeifenwerk nur eine relativ geringe Abstrahlungsfläche über Eck in den Raum hatte, war die Klangentwicklung in der trockenen Akustik des Kapellenraums nicht optimal.

Zum Jahresende 2016 wurde das Dammer Benediktiner-Priorat geschlossen und das Gebäude verkauft. Die Orgel kam als Geschenk nach Lettland, wo sie Aufstellung in der neu erbauten kath. Kirche St. Antonius von Padua in Iecava, einer Kleinstadt rund 40 km südlich von Riga, fand.

I. MANUAL | C–g³

Rohrflöte 8'

Praestant 4'

Blockflöte 2'

Mixtur 4f. [1 1/3']

Koppel II–I

II. MANUAL | C–g³

Gemshorn 8'

Nachthorn 4'

Prinzipal 2'

Sesquialtera 2f.

Sifflöte 1'

Tremulant

PEDAL | C–f¹

Subbass 16'

Gedeckt Bass 8'

Dolcan 4'

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade.

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

D-49401 Damme | Benediktstraße 19


Quellen und Literatur: Gabriel Isenberg, Orgellandschaft Dammer Berge, Damme 2011, S. 15 ⋄ Frdl. Mitteilung von Matthias Bonitz, P. Udo Küpper und KMD Martin Rieker ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 319 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 29.05.2009 gespielt, danach öfters bei Gottesdiensten und anderen Gelegenheiten.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 15.11.2023.