Am Pfarrhof • D-49413 Dinklage
Die erste Kirche stand in Dinklage etwas seit 1300. Ein Neubau wurde am 4. Juli 1439 eingeweiht. 1727 musste der Kirchbau umgebaut und erweitert werden, um der stark angewachsenen Gemeinde genügend Platz zu bieten. Die heutige neugotische Catharina-Kirche wurde 1878 erbaut und 1884 geweiht. Die Fenster stammen aus den Jahren 1950 und 1960. In den Jahren 1999/2000 erfolgte eine Sanierung.
Bereits im frühen 17. Jahrhundert war eine Orgel in St. Catharina vorhanden. 1680 erhielt die Kirche ein neues Orgelwerk aus der Werkstatt Reinking in Bielefeld mit neun Registern. Dieses Instrument kam nach Holdorf, als 1781 ein Orgelneubau durch Hinrich Just Müller (Wittmund) erfolgte (II+aP/19). Nach mehreren Reparaturen an diesem Instrument baute schließlich die Orgelbauwerkstatt B. Kröger und Söhne eine neue Orgel, die der aus Dinklage gebürtige Amsterdamer Kaufmann B. Bahlmann der Kirche schenkte. Dieses Werk hatte 25 Register und wurde 1866 eingeweiht.
Während des Neubaues der Pfarrkirche wurde die Orgel in der Notkirche aufgestellt und 1880/81 durch Kröger um ein drittes Manual und mehrere Pedalregister erweitert in der neuen Kirche wieder aufgebaut. Dabei erhielt die Orgel auch einen freistehenden Spieltisch sowie einen neuen Prospekt. Die Disposition umfasste nun 40 Register. Franz Breil (Dorsten) lieferte schließlich 1934 eine neue Orgel (41 Register, elektrische Traktur), die knapp 60 Jahre Bestand hatte.
Die heutige Orgel ist ein Werk aus der westfälischen Orgelbauwerkstatt Siegfried Sauer (Höxter). Das 1991 errichtete Instrument hat drei Manualwerke (Rückpositiv, Hauptwerk und Brustschwellwerk), Pedal und 53 Register bei gemischten Trakturen. Die Disposition entwarfen Werner Haselier, Paul Rießelmann und Siegfried Sauer. Der Spieltisch ist frei zwischen Rückpositiv und Hauptgehäuse aufgestellt. Die Registerstaffelei ist separat in einem schwenkbaren Kasten links neben dem Spieltisch aufgestellt. Dort werden die Register über Registerschalter mit Leuchten eingeschaltet. Die Setzeranlage kann im Registerkasten, unter dem ersten Manual oder per Fuß bedient werden. Das Registercrescendo wird (ebenso wie der Jalousieschweller) über einen Kipptritt gesteuert.
I. Hauptwerk C – a³ |
II. Rückpositiv C – a³ |
III. Brustschwellw. C – a³ |
15 Principal 16’ 16 Principal 8’ 17 Doppelflöte 8’ 18 Spillpfeife 8’ 19 Gamba 8’ 20 Oktave 4’ 21 Traversflöte 4’ 22 Quinte 22/3’ 23 Oktave 2’ 24 Cornett ab cº 8’ 25 Mixtur 5f. 2’ 26 Kleinmixtur 3f. 1’ 27 Trompete 16’ 28 Trompete 8’ 29 Tremulant 30 II-I 31 III-I Zimbelstern [vakant] Glockenspiel [vakant] |
32 Gedeckt 8’ 33 Quintade 8’ 34 Principal 4’ 35 Spitzflöte 4’ 36 Flachflöte 2’ 37 Oktävlein 1’ 38 Sesquialtera 2f. 22/3’ 39 Zimbel 3f. 1/2’ 40 Dulzian 16’ 41 Krummhorn 8’ 42 Tremulant 43 III-II |
44 Bordun 16’ 45 Holzprincipal 8’ 46 Bleigedackt 8’ 47 Salicional 8’ 48 Vox coelestis 8’ 49 Ital. Principal 4’ 50 Nachthorn 4’ 51 Violine 4’ 52 Rohrnasat 22/3’ 53 Schwiegel 2’ 54 Terz 13/5’ 55 Sifflet 11/3’ 56 Glöckleinton 3f. 4’ 57 Mixtur 5f. 22/3’ 58 Basson 16’ 59 Tromp. harmon. 8’ 60 Hautbois 8’ 61 Vox humana 8’ 62 Clairon 4’ 63 Tremulant |
Pedal C – g¹ |
Spielhilfen |
|
1 Bordun 32’ 2 Principal 16’ 3 Subbaß 16’ 4 Oktavbaß 8’ 5 Gedacktpommer 8’ 6 Choralbaß 4’ 7 Bauernflöte 2’ 8 Mixtur 5f. 22/3’ 9 Posaune 16’ 10 Holztrompete 8’ 11 Zink 4’ 12 I-P 13 II-P 14 III-P |
64fache Setzeranlage (8 Gruppen A-H, je 8 Kombinationen 1-8); z. T. abschließbar Nulltaster (0), Setzknopf (S), Sequenzer (<>), Tutti (T), Zungenabsteller (Z.ab) 4 Registercrescendi (frei programmierbar), Crescendo an Digitalanzeigen für Setzer und für Crescendo |
© Gabriel Isenberg, 2010
www.orgelsammlung.de
© Dr. Gabriel Isenberg, 2023