Beek

Hervormde Kerk (Leopoldkerkje)

Raadhuisstraat • NL-6191 Beek


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Kirche

Zwischen 1652 und 1831 gab es in Beek eine von Protestanten und Katholiken simultan genutzte Kirche St. Leopold. Nach Auflösung der protestantischen Gemeinde durch die belgische Besetzung wurde diese Kirche nur noch von der katholischen Gemeinde genutzt. Darauf folgte der Bau der niederländisch-reformierten Kirche – Leopoldkerkje –, die nach einjähriger Bauzeit im August 1837 eingeweiht werden konnte. Die dreiseitig geschlossene Saalkirche ist ein einfacher, kleinerer Bau. Um 1965 wurde die Kirche komplett renoviert.

Orgel

Zur Zeit des Simultaneums ließ die protestantische Gemeinde 1796 eine Orgel des Maastrichter Orgelbauers Joseph Binvignat für die Simultankirche bauen. Nachdem die katholische Gemeinde in den 1830er Jahren eine neue Kirche bezog, verschwand diese Orgel.

Für die neue evangelische Kirche baute Adam Binvignat, der Sohn Joseph Binvignats, 1845 ein neues, einmanualiges Instrument. Es war eine Kopie der drei Jahre zuvor von Binvignat erbauten Orgel der Hervormde Kerk in Sittard. Über die Jahre verfiel das Instrument und musste wegen Unspielbarkeit 1924 ersetzt werden.

Nun kaufte die Gemeinde die Orgel der Hervormde Kerk in Axel (Zeeland) an, die von der Werkstatt der Gebrüder De Rijckere (Kortrijk) 1776 dort aufgestellt worden war. Über hundert Jahre lang fanden an der Orgel in Axel keine nennenswerten Veränderungen statt. 1906 baute die Firma Jan van der Kleij (Rotterdam) einen neuen Balg sowie eine neue Klaviatur ein und erneuerte die zwölf Holzpfeifen der Holpijp 8’. Von derselben Firma wurden 1911 die Zungenregister durch Viool 8’ und Céleste 8’ ersetzt. Danach ging die Pflege an die Firma Anton Samuel Jan Dekker (Goes).

Als die Firma Dekker mit dem Neubau einer Orgel für Axel beauftragt wurde, übernahm sie die alte De-Rijckere-Orgel und vermittelte sie an die Gemeinde Beek, wo sie 1924 unverändert aufgestellt wurde. Als die Kirche 1965 renoviert wurde, lagerte man die Orgel zunächst im Pastorat der Kirche aus und brachte sie dann 1967 in die Werkstatt Fama & Raadgever (Utrecht). Dort wurde die Orgel schließlich 1979-83 restauriert und wieder in Beek aufgestellt.

Ausgangspunkt für die Restaurierung unter Anleitung der Sachverständigen Lambert und Hans Erné war die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. Die zwei mehrfaltigen Keilbälge wurden nach dem Vorbild von Dom Bédos neu gefertigt. Während die Windlade noch komplett original erhalten ist, mussten Manual, Trakturen und Registratur neugebaut werden. Die Zungenregister sowie Teile weiterer Register wurden rekonstruiert. Auch die ursprüngliche Temperierung und die Tonhöhe a¹ = 401 Hz wurden wiederhergestellt.

Die Trakturen sind mechanisch, die Windladen als Schleifladen gebaut. Die Spielanlage ist frontal in die Orgel integriert. Die Registerzüge befinden sich an beiden Seiten des Notenpultes. Die Fußtonzahlen sind auf den Papierschildern nicht angegeben, in der untenstehenden Disposition allerdings ergänzt. Die Teilung zwischen Bass und Diskant liegt bei c¹/cis¹. Der Tremblant Royal hat eine extrem starke Wirkung.

Disposition

Manual

                               CD – c³

Nebenregister

1 Prestant                        4’

2 Bourdon                        8’

3 Doublette                       2’

4 Tierce                        13/5

5 Sexquialter B [2f.]

6 Cymbale [2f.]

7 Trompette B                  8’

8 Clairon B                       4’

9 Trembl Doux

10 Cornet [5f. Disk.]        8’

11 Flûte                           4’

12 Nasard                       3’

13 Sexquialter S [2f.]

14 Fourniture [3f.]

15 Trompette S                8’

16 Cromorne S                8’

17 Trembl Royal

18 Ventil

Rossignol

Bildergalerie

© Gabriel Isenberg, 2005