Littfeld, Hl. Geist

[ehemaliger Standort]

Orgel von Daniel Rassmann (Möttau), 1858.


© Gabriel Isenberg, 28.08.2005
© Gabriel Isenberg, 28.08.2005

Die katholische Heilig-Geist-Kirche in Kreuztal-Littfeld wurde 1966/67 wurde optisch vor allem durch die von Wilfrid Peraudin (Freiburg) entworfenen Fensterwände in Betonverglasung bestimmt. 2011 wurde die Kirche geschlossen und 2017 abgerissen.

Zunächst fand hier rund 15 Jahre lang ein Elektronium zur Begleitung des Gemeindegesangs Verwendung. Durch die Vermittlung von Pfarrer Günther Gutensohn kam die Gemeinde 1981 in den Besitz einer historischen Orgel, die aus der St.-Peter-und-Paul-Kirche in Weidenhahn (Westerwald) stammte. Dort hatte sie Daniel Rassmann aus Möttau nach einem Angebot aus dem Jahr 1857 für 1200 Gulden noch für die alte Weidenhahner Kirche gebaut; die Abnahme des fertigen Instruments erfolgte am 9. September 1858 durch Seminarlehrer Karl Severin Meister aus Montabaur. 1869/71 scheint sie in die neue Pfarrkirche übertragen worden zu sein. Weitere Details aus der Geschichte der Orgel in Weidenhahn sind nicht überliefert. 1972 erhielt die Kirche eine neue, größere Orgel aus der Orgelbauwerkstatt Gebr. Oberlinger (Windesheim) und die alte Rassmann-Orgel wurde eingelagert.

Nachdem die Gemeinde in Littfeld die Orgel 1981 erworben hatte, führte die Orgelbauwerkstatt von Hans Peter Mebold (Siegen) im Jahr 1982/83 eine Restaurierung des Instruments durch. Dabei wurden ein paar Änderungen vorgenommen: Aus den alten Registern Gedackt 8’ und Mixtur 2’ wurden Cornett 2’ und Mixtur 1’ neu zusammengestellt, die Trompete musste neu gefertigt werden, der Pedalumfang wurde um neun Töne bis d¹ erweitert, Mebold fertigte die Prospektpfeifen und Schleierbretter neu, Manualklaviatur und 5 Registerzüge und ein Teil der Trakturen wurden ersetzt.

Mit ihrem fülligen und warmen Klang war die Orgel ein besonderes Schmuckstück für die Littfelder Kirche mit ihrer guten Akustik und stellte zudem eine Besonderheit in der ansonsten an historischen Instrumenten armen Siegerländer Orgellandschaft dar.

Als sich die Schließung der Littfelder Kirche abzeichnete, wurde die Orgel 2009 an die evangelische Kirchengemeinde in Grifte (Nordhessen) verkauft und dort durch die Orgelbauwerkstatt Mebold wieder aufgestellt.

MANUAL | C–g³

Principal 8'

Bourdon 8'

Salicional 8'

Flöte 4'

Octave 4'

Octave 2'

Cornett 2–3f. B/D

Trompete 8'

Mixtur 3f. 1'

PEDAL | C–d¹

Subbass 16'

Oktavbaß 8'

Coppel


Mechanische Schleiflade.

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D-57223 Kreuztal-Littfeld | Aspenstraße 11


Quellen und Literatur: Franz Bösken, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Bd. 2, Mainz 1975 ⋄ Orgelbau Hans Peter Mebold (Siegen) ⋄ Eigener Befund.

Nr. 88 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 17.04.2000 gespielt; die Kirche gehörte zum Pastoralverbund meiner Heimatpfarrei, so dass ich dort auch hin und wieder Gottesdienste gestaltet und Konzerte organisiert habe.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 19.12.2024.