Borkener Straße • D-48249 Dülmen
Die Urpfarre Dülmens – gegründet nach 780 von Abt Bernrad oder Liudger – ist eine der ältesten Kirchen des Bistums. Der Nachfolgebau wurde 1074 geweiht. Das Kirchengebäude ist vielfach erneuert und umgebaut worden. Um 1600 bekam die Kirche die Gestalt, die wesentlich bis zur völligen Zerstörung am 21. und 22. März 1945 erhalten geblieben ist. Bereits 1945 wurde allerdings in einer Notkirche wieder Gottesdienst gefeiert. Der heutige Kirchbau lässt die Schwierigkeiten beim Wiederaufbau erkennen. Nur das Gewölbe des gotischen Chores ist neu erstanden. Das Kirchenschiff wird von einer Stahlkonstruktion überspannt, die Nordwand wurde romanisch nachgestaltet. Die Südwand wurde aus Kostengründen in Ziegelstein errichtet. Das Fenster im Turm zeigt die brennende Viktor-Kirche. Der Chorraum mit Altarinsel wurde 1998 neu gestaltet.
Ende des 19. Jahrhunderts stand eine Orgel mit Freipfeifenprospekt in der Dülmener Pfarrkirche St. Viktor. Nach dem Zweiten Weltkrieg lieferte die Werkstatt Fleiter (Münster) 1957 ein neues Orgelwerk mit 39 Registern auf drei Manualen und Pedal. Diese Orgel wurde 1972 ersetzt durch einen Neubau der Orgelbaufirma Romanus Seifert & Sohn aus Kevelaer. Die Disposition entwarf Bernhard Terschluse. Die Orgel steht auf der Nordempore neben dem neuen Altarraum. Vom Altar aus betrachtet liegt links das Pedalwerk. In der Mitte ist das Rückpositiv, hinter dem der Spieltisch steht. Auf der rechten Seite sind Schwell- und Hauptwerk untergebracht.
Der Spieltisch steht frei auf der linken Seite der Empore. Über dem oberen Manual sind in einer Reihe die Registerschalter zu finden, jeder Schalter hat zusätzlich einen weißen und einen schwarzen Kombinations-Vorprogrammierungshebel. Links neben dem Schwellwerks-Manual sind die Hebelchen für die freie Pedalumschaltung (bzw. kombination), rechts für die Einzelabsteller untergebracht. Unter dem dem 1. Manual sind die fünf Druckknöpfe für Ausl., Handr. (A), die beiden Komb. (B, C) und Pleno (Tutti ohne Terzcymbel und Tremulanten). An der linken Backe des 2. Manuals ist der Druckknopf für die Pedalkomb. (PU). Die Pedalkoppeln, die Generalkoppel, Pedalumschaltung und Zungenabsteller sind per Fuß-Piston zu bedienen. Die Schleifladen werden durch elektrische Registertraktur und mechanische Spieltraktur (und Koppeln) bedient.
I. Rückpositiv C – a³ |
II. Hauptwerk C – a³ |
III. Schwellwerk C – a³ |
1 Gedackt 8’ 2 Principal 4’ 3 Koppelflöte 4’ 4 Nasat 22/3’ 5 Gemshorn 2’ 6 Terzflöte 13/5’ 7 Sifflöte 11/3’ 8 Oktävchen 1’ 9 Scharff 4f. 2/3’ 10 Schalmey 8’ 11 Tremulant |
12 Quintadena 16’ 13 Principal 8’ 14 Rohrflöte 8’ 15 Oktave 4’ 16 Spitzflöte 4’ 17 Oktave 2’ 18 Kornett cº 4-5f. 8’ 19 Mixtur 5f. 11/3’ 20 Terzcymbel 3f. 21 Trompete 16’ 22 Trompete 8’ 23 Sw. an Hw. 24 Rp. an Hw. |
25 Holzprincipal 8’ 26 Spitzgamba 8’ 27 Principal 4’ 28 Querpfeife 4’ 29 Waldflöte 2’ 30 Sesquialter 2f. 31 Sept-Non 2f. 32 Mixtur 5f. 1’ 33 Dulcian 16’ 34 Trompette harm. 8’ 35 Cromorne 8’ 36 Tremulant |
Pedal C – f¹ |
Absteller |
Spielhilfen |
37 Principal 16’ 38 Subbaß 16’ 39 Quintbaß 102/3’ 40 Oktavbaß 8’ 41 Spitzgedackt 8’ 42 Choralbaß 4’ |
Schalmei 8’ Rp. Quintadena 16’ Hw. Trompete 16’ Hw. Trompete 8’ Hw. Dulcian 16’ Sw. Trompette harm. 8’ Sw. |
Zwei freie Kombinationen - A [Handregister], B [Freie Komb. 1], C [freie Komb. 2], Pleno, Ausl. Freie Pedalkombination (PU) |
43 Nachthorn 2’ 44 Mixtur 6f. 22/3’ 45 Posaune 16’ 46 Trompete 8’ 47 Trompete 4’ 48 Sw. an P. 49 Rp. an P. 50 Hw. an P. |
Cromorne 8’ Sw. Posaune 16’ P Trompete 8’ P Trompete 4’ P |
Generalkoppel Zungen ab |
© Gabriel Isenberg, 1999 / 2006
www.orgelsammlung.de
© Dr. Gabriel Isenberg, 2023