Wallau an der Lahn

Evangelisch-lutherische Kirche

Kirchweg • D-35216 Biedenkopf


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Kirche

Von der mittelalterlichen Kirche in Wallau stammt heute nur noch der Turm aus dem 14. Jahrhundert (1709 und 1864 erneuert). Das Kirchenschiff wurde 1758 neu errichtet. 1962 wurde die Kirche um fünf Meter nach Osten verlängert und erneuert.

Orgel

Im Jahr 1601 wird erstmals eine Orgel erwähnt. Orgelbauer Dickel aus Wingertshausen reparierte dieses Instrument 1809, wobei er auch ein neues Pedalwerk anbaute. Nachdem die Orgel über 30 Jahre nicht mehr spielbar war, baute der Orgelbauer Gustav Rassmann (Möttau) 1873 eine neue Orgel mit 10 Registern auf einem Manual und Pedal.

Das heutige Instrument stammt aus der Werkstatt des Siegener Orgelbauers Hans Dentler. 1963/64 errichtete Dentler eine zweimanualige Schleifladenorgel mit 18 Registern auf 2 Manualen und Pedal, wobei er Pfeifenmaterial aus der Rassmann-Orgel wiederverwendete. Der Prospektentwurf mit neobarockem Unterbau und Freipfeifenprospekt ohne geschlossenes Gehäuse stammt von dem hessischen Landeskonservator Prof. Dr. Friedrich Bleibaum (Marburg). Im Jahr 1993 wurde eine weitere größere Umgestaltung der Orgel durch die Orgelbauer Förster & Nicolaus (Lich) durchgeführt, bei der die Pfeifen für das Pedal aus dem Kellergeschoss an ihre jetzige Position links- und rechtsseitig des Orgelprospektes gestellt wurden.

Die Spielanlage ist links an das Orgelgehäuse angebaut. Darin befinden sich die Registerwippen für die elektrische Registertraktur in einer Reihe über dem zweiten Manual; über jeder Wippe sind jeweils die zwei Hebelchen für die freien Kombinationen. Die Spielhilfen werden über Leuchtschalter unter dem ersten Manual geschaltet. Für den Tremulanten ist ein Zug links neben den Manualklaviaturen angebracht.

I. HAUPTWERK | C–g³

Prinzipal 8'

Quintade 8'

Rohrgedackt 8'

Oktave 4'

Flöte 4'

Blockflöte 2'

Mixtur 4f. 1 1/3'

Cornett 2–3f.

Koppel II–I

POSITIV | C–g³

Gedackt 8'

Rohrflöte 4'

Prinzipal 2'

Terzian 2f. 1 3/5'

Regal 8'

Tremulant

PEDAL | C–f¹

Subbass 16'

Oktavbass 8'

Choralbass 2f. 4'+2'

Fagott 16'

Baßflöte 4'

Koppel II–P

Koppel I–P


Zwei freie Kombinationen, Tutti, Auslöser, Zungenabsteller.

Schleiflade, mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur.

Bildergalerie

Literatur

Franz Bösken, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Bd. 2, Mainz 1975, S. 788f

Gabriel Isenberg, Vom Banat über Oberfranken nach Siegen: Der Orgelbaumeister Hans Dentler (1914-1981), in: Siegerland Bd. 88 2/2011

© Gabriel Isenberg, 2010