Orgel von Elias Protzer (Villach), 1762.
Das ursprünglich romanische Schiff der St.-Johannes-Baptist-Kirche in Stranig im Oberen Gailtal wurde spätgotisch erhöht und verlängert.
Die Orgel ist ein Werk des Villacher Orgelbauers Elias Protzer von 1762. 1917 mussten die Prospektpfeifen zu Kriegszwecken abgeliefert werden; sie wurden später ersetzt. Im Gehäuse hat sich ein „Orgelbauer Lindenfelser Bad Hall aD.“ mit der Angabe des Winddrucks von 55 mmWS verewigt. Um 1990 fand eine Restaurierung durch die Fa. Rudolf Novak (Klagenfurt) statt, bei der auch die Windversorgung elektrifiziert wurde.
Der mit 25 Pfeifen besetzte Prospekt kann mit zwei unverzierten Flügeltüren verschlossen werden. Der Anstrich des Gehäuses war ursprünglich offenbar blaugrün marmoriert (wie an den Füllungsrändern heute noch zu erkennen ist), heute dunkelbraun gekämmt. Vor die Prospektpfeifen ist das Notenpult gehängt. Die Schleierbretter sind geschnitzt und unbemalt (vermutlich neueren Datums). Die Registerschaltung erfolgt über aufrecht stehende Eisenhebel links und rechts neben dem Manual, die zum Einschalten der Register nach außen geschoben werden müssen. Die große Oktave ist als kurze Oktave gebaut. Zwei Lederriemen zum Bedienen der beiden Keilbälge im Untergehäuse sind an der linken Seite der Orgel angebracht, die Windversorgung ist heute aber auch elektrifiziert.
Wenngleich ein großer Teil der historischen Substanz nicht mehr original erhalten ist (u. a. Großteil des Pfeifenwerks neu, sowie Klaviatur etc.), besitzt die Straniger Kirche heute ein schönes, wohlklingendes Instrument in gutem Zustand.
MANUAL | C/E–c³
Gedackt 8'
Flöte 4'
Oktav 2'
Quinte 1 1/3'
Mechanische Schleiflade.
A-9633 Reisach, Stranig 127
Quellen und Literatur: Bernhard Trebuch, Check-List der Orgeln des Bezirkes Hermagor (Kärnten), Wien 1987, S. 31 ⋄ Eigener Befund.
Nr. 96 | Diese Orgel habe ich am 25.07.2000 gespielt.
© Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 13.02.2023.
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