Schnathorst, ev.-luth. Kirche

Orgel von Gustav Steinmann (Vlotho), 1979, im Gehäuse von Ernst Klassmeyer (Kirchheide), 1881.


© Gabriel Isenberg, 22.10.2011
© Gabriel Isenberg, 22.10.2011

Die erste Orgel in Schnathorst, die 1683 auf Kosten der Gemeinde aufgestellt wurde, ist 1823 als ein Werk mit 8 Registern auf einem Manual verzeichnet.

1883 erhielt die Kirche eine neue Orgel von dem Orgelbauer Ernst Klassmeyer aus Kirchheide. Dieser hatte 1881 eine Orgel mit neugotischem Prospekt und 12 Registern auf zwei Manualen und Pedal für die Gewerbeausstellung in Detmold gebaut. Die mit Kegelladen ausgestattete Orgel erhielt auf der Ausstellung die Auszeichnung mit einer silbernen Medaille und einem Diplom. Darüber hinaus hatte der Fürst von Schaumburg-Lippe einen Ehrenpreis in Form einer goldenen Uhr im Wert von 460 Rthl. gestiftet. Nach der Ausstellung erwarb der Schnathorster Pfarrer dieses Instrument und stellte es 1883 in der Kirche auf.

Als die baufällige alte Kirche 1901/02 durch einen Neubau ersetzt wurde, übertrug man die Orgel in die neue Kirche. 1936 wurde die Orgel erweitert und durch Anbringung seitlicher Pfeifenfelder ergänzt.

Im Zuge der Kirchenrenovierung 1977 baute die Fa. Gustav Steinmann (Vlotho) 1979 eine neue Orgel in das historische Gehäuse ein. Dabei wurden die alten Gehäuseproportionen wiederhergestellt; das Untergehäuse wurde mit Jalousietüren für das Schwellwerk versehen. Das Pedalwerk steht in einem separaten Gehäuse hinter der Orgel. Der Spieltisch ist freistehend vor der Orgel aufgestellt; darin befindet sich das Tableau mit den Registerwippen auf der linken Seite. Die Koppeln korrespondieren zwischen Fuß- und Handschaltung. Die Orgel ist mit Schleifladen mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur ausgestattet. 2004 wurde die Orgel generalüberholt.

I. HAUPTWERK | C–g³

Bordun 16'

Prinzipal 8'

Holzflöte 8'

Oktave 4'

Quinte 2 2/3'

Schweizerpfeife 2'

Mixtur 4f.

Trompete 8'

Koppel II–I

II. SCHWELLWERK | C–g³

Gedackt 8'

Prinzipal 4'

Rohrflöte 4'

Sesquialtera 2f.

Oktave 2'

Quinte 1 1/3'

Scharf 3f.

Krummhorn 8'

Tremulant

PEDAL | C–f¹

Subbass 16'

Holzprinz. 8'

Choralbass 4'

Rauschpfeife 3f.

Posaune 16'

Koppel II–P

Koppel I–P


Zwei freie Kombinationen (FK I und FK II), Auslöser, OP.L. (Organo Pleno).

Schleiflade, Spieltraktur mechanisch, Registertraktur elektrisch.

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D-32609 Hüllhorst-Schnathorst | Tengerner Straße 7


Quellen und Literatur: Rudolf Reuter, Orgeln in Westfalen, Kassel 1965, S. 183 ⋄ Hannalore Reuter, Historische Orgeln in Westfalen-Lippe, Münster 2006, S. 174 f ⋄ Kirchenkreis Lübbecke ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 431 | Diese Orgel habe ich am 22.10.2011 im Rahmen eines Gottesdienstes gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 01.04.2023.