Schillig, St. Marien

Orgel von Orgelbau Fleiter (Münster), 1997; seit 2012 in Schillig.


© Gabriel Isenberg, 08.10.2012
© Gabriel Isenberg, 08.10.2012

Die erste katholische Kirche in Schillig entstand 1967 (Architekt: Gerd Rohling, Cloppenburg). Große Aufmerksamkeit erlangte der Bau der heutigen St.-Marien-Kirche nach Plänen von Ulrich und Ilse Maria Königs (Köln), die 2012 fertiggestellt wurde.

In der Außenansicht haben die Architekten die Aufgabe, eine „Kirche am Meer“ zu entwerfen, unter anderem durch den gewählten Grundriss in Form eines Kreuzes und einer geschwungenen gläsernen Dachkonstruktion in Form einer Welle umgesetzt. Durch das große Glasdach wird die Kirche ganztägig mit Licht durchflutet. In unmittelbarer Nachbarschaft zur St.-Marien-Kirche befindet sich einer der ältesten und größten Campingplätze Deutschlands. So ist auch die Urlauberseelsorge ein Schwerpunkt der „Kirche im Wangerland“.

In der alten Kirche stand seit Anfang der 1970er-Jahren ein kleines Positiv des Orgelbauers Günther Müller aus der Fa. Speith (Rietberg), das offenbar später auf vier Register und um einen elektronischen 16'-Bass ergänzt worden war.

Für die neue „Kirche am Meer“ konnte die Orgel aus der im Juni 2010 abgerissenen Kirche St. Ludger in Waltrop erworben werden. Das 1997 von Friedhelm Fleiter (Münster) erbaute Instrument ist sowohl technisch als auch klanglich eng am französischen Orgelbau im Sinne Cavaillé-Colls angelehnt. Bei der Neuaufstellung in Schillig erhielt das Gehäuse eine neue, helle Farbfassung und die ursprünglichen Gehäusebekrönungen und Schleierbretter wurden entfernt. So passt sich das Instrument optisch gut in den schlichten und hellen Kirchenraum ein. Klanglich bietet die Disposition eine große Farbpalette, die vor allem für die französische Orgelmusik bestens geeignet ist – die Intonation ist für den relativ kleinen Kirchenraum sehr kräft angelegt.

Im Rahmen der „Geistlichen Sommerkonzerte“ kommt die „französische“ Fleiter-Orgel regelmäßig auch konzertant zum Einsatz.

I. GRAND ORGUE | C–g³

Montre 8'

Bourdon 8'

Flûte harmonique 8'

Prestant 4'

Doublette 2'

Fourniture 3f. 1 1/3'

Trompette 8'

Réc. / G.O.

Réc. grav. / G.O.

Réc. aig. / G.O.

II. RÉCIT | C–g³

Flûte traversière 8'

Viole de Gambe 8'

Voix Céleste 8'

Flûte octaviante 4'

Quinte 2 2/3'

Octavin 2'

Tierce 1 3/5'

Hautbois 8'

Trompette harmonique 8'

Voix humaine 8'

Tremblant

Réc. grav. / Réc.

Réc. aig. / Réc.

PÉDALE | C–f¹

Soubasse 16'

Bourdon 8' [Transm.]

Grosse Flûte 8' [Transm.]

Bombarde 16'

G.O. / Péd.

Réc. / Péd.


Die Register des Récit sind bis g4 ausgebaut.

Fußtritte: 0 (Auslöser), Forte, Anches.

Mechanische Schleiflade.

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D-26434 Wangerland-Schillig | Jadestraße 34


Quellen und Literatur: Fritz Schild, Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln im Gebiet der Katholischen Kirche im Oldenburger Land, Wilhelmshaven 2011 (unveröff.), S. 168 f ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 445 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 08.10.2012 gespielt und danach mehrfach bei Konzerten und anderen Gelegenheiten.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 27.09.2023.