Sankt Niklas Platz • A-9580 Villach-Drobollach/Faaker See
Das Dorf St. Niklas an der Drau liegt nördlich des Faaker Sees. Nachrichten über frühere Kirchen gibt es aus den Jahren 1370 und 1410, 1486 wurde die Kirche wiedergeweiht. Der heutige, einfache neobarocke Bau wurde 1862 errichtet und nach einem Brand 1910 erneuert. 1996 wurden die Turmfassaden erneuert. Der Hauptaltar wurde 1899 in neobarocken Formen von Ignaz Oblak errichtet.
Es ist bisher keine schriftliche Notiz über den Neubau der Orgel in St. Niklas bekannt. Die Orgel stammt nach mündlicher Überlieferung von Josef Grafenauer. Da die Kirche 1862 erbaut wurde, ist
der Orgelneubau etwa zur gleichen Zeit anzusetzen (ähnliche Gehäuse etwa in St. Paul, Waidegg oder Heiligengeist entstanden ca. zur gleichen Zeit).
Ob die Orgel durch den Kirchenbrand 1910 in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist nicht überliefert. Ein Firmenschild am Spieltisch gibt den Orgelbauer Ottitsch aus Ludmannsdorf an. Er
elektrifizierte die Orgel und erneuerte die Spielanlage um 1990. Gehäuse, Pfeifenwerk und Windladen sind von Grafenauer. Die Rückwand des Gehäuses wurde ebenfalls erneuert.
Der Prospekt der in die Emporenbrüstung eingebauten Orgel ist dreigeteilt (Principal 4’). Die Labien im niedrigen Mittelfeld verlaufen auf zwei Höhen. Als Schleierbretter sind auf Holz gemalte,
blaue Vorhänge vorhanden. Die Spielanlage befindet sich auf der Rückseite des Mittelfeldes zwischen den beiden Türmen. Die Register werden über messergriffähnliche schwarze Hebel aus Holz
bedient, die (jeweils drei) links und rechts neben dem Notenpult aus der Gehäuserückwand der Türme ragen. Zum Einschalten müssen die Hebel nach innen geschoben werden. Bis auf leichte
Verstimmungen befindet sich die Orgel in einem guten Zustand.
Die Traktur ist mechanisch, die Windlade ist nach dem System der Schleiflade gebaut.
Manual C – c³ |
Pedal C – cº |
Gedackt 8’ Gamba 8’ Flötenbass [C – cº] 8’ Mixtur 2’ [ist 11/3’] Oktav 2’ Prinzipal 4’ |
[angehängt] |
© Gabriel Isenberg, 2004
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© Dr. Gabriel Isenberg, 2023