Niederscheld, ev. Kirche

Orgel von Gustav Rassmann (Möttau), 1862, umgebaut von  August Hardt & Sohn (Möttau), 1954.


© Gabriel Isenberg, 31.08.2003
© Gabriel Isenberg, 31.08.2003

In der evangelischen Kirche von Niederscheld bei Dillenburg – 1762 nach einem Brand erneuert und 1802 mit der umfangreichen Emporenanlage ausgestattet – stand offenbar schon 1837 eine Orgel. In diesem Jahr ist die Ausgabe von 1400 Gulden für eine Orgel verzeichnet. Ob der Orgelbauer Andreas Scheld, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts seine Werkstatt in Niederscheld hatte, mit einer Orgel in seiner Heimatkirche in Verbindung gebracht werden kann, ist nicht nachzuweisen.

Mit dem Orgelbauer Gustav Rassmann aus Möttau wurde am 25. Januar 1862 der Vertrag zum Bau einer neuen Orgel mit 13 Registern auf einem Manual und Pedal geschlossen. Die Orgelweihe fand am 24. August 1862 statt.

1900 erfolgte eine Erneuerung der Bälge. Die im Ersten Weltkrieg für die Rüstungsindustrie abgelieferten Prospektpfeifen wurden 1920 ersetzt. Die Rassmann-Nachfolgefirma August Hardt & Sohn (Inh. Gustav Hardt) führte 1954 einen durchgreifenden Umbau durch, bei dem die Orgel um ein zweites Manual erweitert und die Disposition erheblich verändert wurde. Eine weitere Renovierung erfolgte 1987. Von der Originalsubstanz der Rassmann-Orgel ist nicht mehr viel vorhanden. Zurzeit [2022] befindet sich die Orgel in schlechtem Zustand, eine Generalsanierung ist geplant.

Die Orgel steht über Altar und Kanzel. Der Spieltisch ist an der linken Seite angebaut. Die Registerzüge sind in einer Reihe über dem Obermanual angeordnet (nach Reihenfolge auf der Lade; von links nach rechts: Pedal, Oberwerk, Hauptwerk).

I. HAUPTWERK | C–f³

Prinzipal 8'

Rohrflöte 8'

Oktave 4'

Waldflöte 2'

Sesquialtera 2f.

Mixtur 1 1/3'

Koppel II–I

II. OBERWERK | C–f³

Musiziergedackt 8'

Koppelflöte 4'

Prinzipal 2'

Zimbel [2f.] 1'

Quinte 1 1/3' Disk. [ab c¹]

Dulzian 8'

PEDAL | C–f¹

Subbass 16'

Oktavbass 8'

Choralbass 4'+2'

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade.

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D-35687 Dillenburg-Niederscheld | Hauptstraße


Quellen und Literatur: Franz Bösken, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Bd. 2, Mainz 1975, S. 663 ⋄ Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Pfarrei Niederscheld, Dillenburg 1993, S. 30 ⋄  Das Gotteshaus in Niederscheld [2023] ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 178 | Diese Orgel habe ich am 31.08.2003 gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 26.08.2023.