Kerschdorf (Črešnje), St. Ulrich

Orgel von Franz Grafenauer (Egg), 1913, seit ca. 1980 in Kerschdorf.


© Gabriel Isenberg, 21.08.2004
© Gabriel Isenberg, 21.08.2004

Nördlich über dem Wörthersee liegt Kerschdorf. Mit dem Patrozinium der hl. Magdalena wird die Kirche 1616 erstmals urkundlich erwähnt. Der Bau ist romanisch, die volkstümlich bemalte Decke stammt aus dem 18./19. Jahrhundert.

Bis etwa 1980 gab es in der Kerschdorfer Kirche keine Orgel. Das kleine Positiv, das sich heute in der Kirche befindet und rechts unter der Westempore steht, wurde 1913 von Franz Grafenauer (Egg) für die Kirche in Oberdorf (ehemals Pfarrkirche von Köstenberg) gebaut. Der Orgelbauer Walter Ottitsch (Ludmannsdorf) restaurierte die Orgel 1976 und elektrifizierte das Gebläse. Da die Oberdorfer Kirche über keinen elektrischen Anschluss verfügt, wurde die Orgel an die Filialkirche in Kerschdorf abgegeben, wo sie um 1980 aufgestellt wurde.
Das etwa zwei Meter hohe Gehäuse ist an allen Seiten geschlossen. Die Bälge befinden sich im Untergehäuse. Die Pfeifen stehen darüber im Obergehäuse. Dieses ist an der Vorderseite mit horizontalen Holz-Jalousien versehen, durch die die Lautstärke mittels des Forte-Zugs reguliert werden kann. Das Gehäuse ist einheitlich braun gestrichen. Ein vergleichbares Instrument steht in » Tratten im Gailtal. Die beiden Registerzüge ragen links und rechts aus den inneren Gehäusewangen (links 4’, rechts 8’), beide ohne Bezeichnung. Der Klaviaturdeckel dient zurückgeklappt als Notenpult. Rechts darüber zeigt der Forte-Zug aus dem Gehäuse, der zum Schließen der Jalousien gezogen werden muss. Die Orgel befindet sich in tadellosem Zustand, wird nur leider nicht mehr regelmäßig gespielt. Gedeckt 8’ ist leicht streichend intoniert.

MANUAL | C–c³

Gedeckt 8'

Flöte 4'

Zug „Forte“ [= Öffnen der Schwellerjalousien]

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A-9220 Velden/Wörthersee-Kerschdorf | Schoberweg 2


Quellen und Literatur: Frdl. Mitteilung von Orgelbau Ottitsch ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 205 | Diese Orgel habe ich am 21.08.2004 besucht.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 23.11.2024.