Orgel von Bertold Prengel (Sprockhövel), 1996/97.
Die ev. Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus wurde 1895 aus den Ortschaften Hilgen (zu Burscheid gehörig) und Neuenhaus (zu Wermelskirche gehörig) gebildet. Bereits Anfang 1891 war die evangelische Kirche fertiggestellt, in der zunächst eine sog. Cottage-Orgel (d. h. ein Saugwindharmonium) zur musikalischen Begleitung der Gemeinde genutzt wurde. Im April 1932 erhielt die Kirche eine Orgel, die für 6600 Mark von der Orgelbauanstalt E. F. Walcker & Cie. in Ludwigsburg mit 15 Registern auf zwei Manualen und Pedal geliefert wurde.
Aufgrund der schlechten Bausubstanz musste die Hilgener Kirche in den 1960er Jahren abgerissen werden. Der Grundstein zum neuen Gemeindezentrum wurde am 29. Mai 1971 gelegt. Mit der Planung und Durchführung des Baus war Prof. Jürgen Hardmann (Remscheid) beauftragt worden. Nach einem Jahr und vier Monaten Bauzeit konnte am 3. September 1972 das Gemeindezentrum eingeweiht werden, das den Namen des ersten christlichen Märtyrers Stephanus erhielt. Das aus Holz und Stahlbeton gefertigte Gebäude vereinigt Kirchen- und Gemeinderäume in einem Komplex. Durch bewegliche Trennwende können die Räume im Kern der Anlage variabel gestaltet werden.
Durch die Gründung eines Orgelbauvereins wurde 1996/97 der Bau einer neuen Orgel für das Gemeindezentrum ermöglicht. Den Auftrag erhielt der Orgelbauer Bertold Prengel in Sprockhövel. Das Instrument steht an der linken Wand neben dem Altarraum. Die Prospektgliederung entspricht der Werkaufteilung: Im linken Gehäuse stehen die Pfeifen des Pedalwerks. Über der Spielanlage ist das Brustschwellwerk untergebracht. Darüber befindet sich das Hauptwerk.
Im Spielschrank sind die Registerzüge an der linken Seite neben Manualen und Notenpult untereinander angeordnet. Außen sind die Züge für Hauptwerk, innen für Schwellwerk und unten für das Pedalwerk. Die Koppeln werden durch Hakentritte links über der Pedalklaviatur bedient. Die Pedalklaviatur selber ist in Radialform gebaut.
I. HAUPTWERK | C–g³
Rohrflöte 8’
Prinzipal 4’
Spitzflöte 4’
Spillflöte 2’
Mixtur 3f.
Trompete 8’
Koppel II–I
II. SCHWELLWERK | C–g³
Gedackt 8’
Rohrflöte 4’
Oktave 2’
Quinte 1 1/3’
Terz 1 3/5’
Tremulant
PEDAL | C–f¹
Subbass 16’
Prinzipalbaß 8’
Choralbaß 4’
Koppel II–P
Koppel I–P
Mechanische Schleiflade.
D-42929 Wermelskirchen-Hilgen-Neuenhaus | Kirchweg 13
Quellen und Literatur: Walcker-Opusbuch 33 ⋄ Eigener Befund.
Nr. 260 | Diese Orgel habe ich am 26.11.2005 im Rahmen eines Konzerts gespielt.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 16.02.2025.
www.orgelsammlung.de
© Dr. Gabriel Isenberg, 2023/25