Hennethal, ev. Kirche

Orgel von Daniel Rassmann (Weilmünster), 1828.


Bildquelle: Joker, 2004 / wikimedia.org
Bildquelle: Joker, 2004 / wikimedia.org

In der am 13. Juni 1790 geweihten, spätbarocken Kirche in Hennethal (Untertaunus) sollte Johann Michael Engers aus Simmern eine Orgel bauen: Mit ihm war am 29. April 1791 der Vertrag zum Bau einer neuen Orgel abgeschlossen worden. Da aber die privilegierten  Orgelbauer Gebr. Mahr (Wiesbaden) Beschwerde gegen die Auftragsvergabe an einen „fremden Orgelmacher“ einlegten, scheint der Bau gestoppt worden zu sein. Jedenfalls wird Hennethal 1817 noch zu den Orten gezählt, die keine Orgel besaßen.

Nachdem Hennethal 1818 als Filiale der Pfarrei Panrod zugeschlagen worden war, dauerte es noch weitere zehn Jahre, bis die Kirche endlich mit einer neuen Orgel ausgestattet werden konnte. Am 29. Januar 1828 erteilte das Konsistorium schließlich die Genehmigung für den 1100 Gulden teuren Orgelneubau des in Weilmünster ansässigen Orgelbauers Daniel Rassmann. Noch im selben Jahr stellte Rassmann das Instrument – sein viertes Werk – fertig.

Die Disposition erfuhr im Laufe der Zeit mehrere leichte Veränderungen. Doch war historische Bestand noch sehr groß, als Orgelbaumeister Gerald Woehl (Marburg) die Orgel 1972 restaurierte. Im Rahmen dieser Maßnahme wurden die später eingebauten Register Salicional 8’, Aeoline 8’ und Geigenprincipal 8’ (B/D) durch die Stimmen Quinte 3’, Flageolet 2’ und Trompete 8’ (B/D) ersetzt, was der mutmaßlichen Originaldisposition entspricht.

2003 erfolgte eine Reinigung und Generalüberholung durch die Orgelbauwerkstatt Hans Peter Mebold (Siegen), wobei auch die Bälge eine neue Belederung erhielten.

Die einmanualige Orgel steht auf der Empore oberhalb des Altares. Die Spielanlage, die über einen Gang zwischen Manual- und Pedalwerk zu erreichen ist, befindet sich an der rechten Seite des Instruments. Über dem Notenpult liegen in einer waagerechten Reihe die Manualregisterzüge, rechts außen der Zug für das Ventil und darunter die Züge der beiden Pedalregister und der Koppel. Die Teilung zwischen Bass und Diskant liegt bei hº/c¹.

MANUAL | C–f³

Bourdon 8' B/D

Flauto Traversa 8'

Principal 4'

Flöte 4'

Quinte 3'

Flageolet 2'

Mixtur 3f. 2'

Trompeten 8' B/D

PEDAL | C–d¹

Subbaß 16'

Principal Baß 8'

Koppel

 

Ventil


Mechanische Schleiflade.

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D-65329 Hohenstein-Hennethal | Kirchstraße


© Gabriel Isenberg | 1996, 2005

Quellen und Literatur: Franz Bösken, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Bd. 2, Mainz 1976, S. 425 ⋄ Frdl. Mitteilung Hans Peter Mebold ⋄ Eigener Befund.

Nr. 20 | Diese Orgel habe ich am 22.10.1996 im Rahmen meines schulischen Betriebspraktikums bei Orgelbau Mebold besucht.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 01.01.2025.