Orgel von Orgelmanufaktur Vleugels (Hardheim), 1993, im Gehäuse und mit Pfeifenwerk der Orgel der Gebr. Bernhard (Gambach), 1880.
In der 1752 nach den Plänen des Baumeisters Johann Georg Braunstein aus Altenkirchen erbauten Barockkirche wurde zunächst eine kleine Orgel aus der Schule genutzt. 1786 kaufte die Gemeinde eine alte Orgel aus Gummersbach an, die möglicherweise durch die Gebr. Kleine (Freckhausen) in Hamm aufgestellt wurde. Diese Orgel hatte einer Beschreibung von 1870 zufolge elf Register und ein angehängtes Pedal.
Die erste eigens für die Hammer Kirche Orgel bauten die Gebr. Bernhard in Gambach 1880: Die 20 Register der Orgel standen auf mechanischen Schleifladen und waren auf zwei Manuale und Pedal verteilt. Die Orgel stand auf der Empore über dem Kanzelaltar vorne an der Brüstung und wurde in den 1920er-Jahren etwas nach hinten versetzt. Bei einer Renovierung durch Günter Hardt & Sohn (Möttau) 1963 erfuhr die Disposition einige Änderungen.
Die heutige Orgel ist ein Instrument der Orgelmanufaktur Vleugels in Hardheim aus dem Jahr 1994. Dabei wurden das Gehäuse von 1880 und mehrere alte Register wiederverwendet. Durch geschickte Anwendung von Wechsel- und Doppelschleifen konnte eine vielseitige Disposition mit 30 Registern erreicht werden. Einige Register sind mit Halbzügen gebaut: Aus den Mixturregistern in den Manualen können durch halb gezogenen Registerzug einzelne Pfeifenreihen angewählt werden; das Cornet/Rauschwerk sowie die beiden Zungenstimmen können wahlweise für das Hauptwerk oder das Pedal registriert werden; und im Schwellwerk können die beiden Aliquotregister sowie Flageolet 2' durch Halbzug als Diskantregister (ohne die unteren beiden Oktaven) gespielt werden. Die beiden Zungenregister im Schwellwerk sowie Fagott 16' (HW/Ped) waren 1994 noch nicht eingebaut und wurden 2014 ergänzt.
I. HAUPTWERK | C–g³
Bourdon 16'
Principal 8'
*Gedacktflöte 8'
*Octave 4'
*Kleingedackt 4'
Superoctave 2'
(*)Cornet [3f.] 2 2/3' (HZ: Ped.)
[Larigot] 1 1/3' (HZ aus Mx.)
Mixtur 4f. 1 1/3'
Fagott 16' (HZ: Ped.)
Trompete 8 (HZ: Ped.)
Koppel II-I
II. SCHWELLWERK | C–g³
Vox coelestis 8'
Salicional 8'
*Rohrgedackt 8'
*Viola 4'
*Spitzflöte 4'
Quinte 2 2/3' (HZ: Disc.)
*Flageolet 2' (HZ: Disc.)
Terz 1 3/5' (HZ: Disc.)
[Sifflet] 1' (HZ aus Cymbel)
Cymbel 4f. [1']
Hautbois 8'
Cromorne 8'
Tremulant
PEDAL | C–f¹
*Subbaß 16'
*Octavbaß 8'
Gedacktbaß 8'
Tenorflöte 4'
Rauschwerk 2 2/3' (HZ aus I)
Fagott 16' (HZ aus I)
Trompete 8' (HZ aus I)
Koppel II-P
Koppel I-P
* = aus der Vorgängerorgel
Cymbelstern.
Mechanische Schleiflade, teilweise mit Wechsel- und Doppelschleifen, über die einige Register über Halbzüge (HZ) mehrfach genutzt werden.
D-57577 Hamm (Sieg) | Kirchplatz
Quellen und Literatur: Bösken/Fischer/Thömmes, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Bd. 4/1, Mainz 2005, S. 366–369 ⋄ Orgelbau Vleugels ⋄ Eigener Befund.
Nr. 533 | Diese Orgel habe ich am 22.07.2018 im Rahmen eines Gottesdienstes gespielt.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 05.05.2023.
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© Dr. Gabriel Isenberg, 2023