Orgel von Gebr. Stockmann (Werl), 1967.
Die nach Plänen des Siegener Architekten Aloys Sonntag erbaute Kirche „Maria Immaculata“ in der Wenscht-Siedlung in Hüttental-Geisweid (heute ein Stadtteil von Siegen) wurde 1959 geweiht, Umgestaltungen entsprechend der neuen Liturgie des Zweiten Vaticanums erfolgten 1965. Renovierungsmaßnahmen erfolgten in den Jahren 2001 bis 2005. Der helle, in seiner ganzen Anlage auf den Altar gerichtete Kirchenraum mit sechseckigem Grundriss überzeugt durch seine konzeptionelle Einheit und Konsequenz.
Nachdem in den ersten Jahren ein Harmonium zur musikalischen Begleitung der Gemeinde verwendet wurde, konnte am 30. Juni 1967 die neue Orgel aus der Orgelbauwerkstatt Gebr. Stockmann (Werl) mit
14 Registern auf zwei Manualen und Pedal eingweiht werden. In den 1990er Jahren erweiterte die Erbauerfirma die Disposition auf 18 Register (zwei Zungen, die Schwebung und ein Pedalregister kamen
hinzu). In dem rechteckigen Gehäuse, das sich in seiner einfachen Form dem Kirchenraum optimal einfügt, sind Pedalwerk (rechts und links), Hauptwerk und Positiv (Mitte) untergebracht.
Die Aufstellung der Werke im Innern entspricht nicht der Prospektaufteilung. Im Prospekt stehen Pfeifen des Prinzipal 8', Oktavbaß 8' und der Blockflöte 4'. Die feine Gitterstruktur der
Kirchenrückwand wird durch das Flechtwerk der Schleier aufgegriffen. Der Spieltisch steht frei vor der Orgel und ist über einen Trakturkanal mit der Orgel verbunden.
Beachtlich ist die klangliche Vielseitigkeit der Orgel trotz relativ geringer Registerzahl.
I. HAUPTWERK | C–g³
Prinzipal 8’
Rohrflöte 8’
Oktave 4’
Gemshorn 2’
Mixtur 4f. 1 1/3’
Trompete 8’
Koppel II–I
II. POSITIV | C–g³
Gedackt 8’
Schwebung [2f.] 8’
Blockflöte 4’
Prinzipal 2’
Sifflöte 1 1/3’
Scharff 3f. 2/3’
Krummhorn 8’
Tremolo
PEDAL | C–f¹
Subbaß 16’
Oktavbaß 8’
Pommer 8’
Choralbaß 4’
Fagott 16’
Koppel II–P
Koppel I–P
Freie Kombination mit Auslöser und Tutti, Einzelabsteller, HR ab.
Schleiflade, mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur.
D-57078 Siegen | Hans-Böckler-Platz 12
Quellen und Literatur: Hermann J. Busch, Die Orgeln des Kreises Siegen, Berlin 1974, S. 78 ⋄ 25 Jahre Katholische Kirche St. Marien in Siegen-Geisweid 1959–1984, zur Orgel u. a. S. 43 ⋄ Eigener Befund.
Nr. 73 | Diese Orgel habe ich zum ersten Mal am 02.09.1999 gespielt, von 2000 bis 2005 war ich als Chorleiter und Organist in der Gemeinde tätig.
© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 09.07.2023.
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© Dr. Gabriel Isenberg, 2023