Bottrop-Boy, Paul-Gerhardt-Kirche

Die Paul-Gerhardt-Kirche in Bottrop-Boy-Welheim wurde 1927/28 als Betsaal für die zugewanderten ostpreußischen Bergarbeiter erbaut und umfasste ursprünglich rund 800 Sitzplätze – die Einweihung erfolgte am 23. September 1928. Zur Grundausstattung gehörte auch eine Orgel, die 1928 von der Orgelbauanstalt Paul Faust in Schwelm geliefert worden war.

Durch Bergbau- und Kriegsschäden sowie mehrfache Umbauten 1967 und 1987 hat sich das Bild des Kirchengebäudes bis heute stark gewandelt. Neben dem Kirchsaal umfasste das Gebäude danach auch ein Gemeindezentrum sowie weitere Gemeinderäume.

Im Jahr 2024/25 stand eine weitere Umgestaltung und Umwandlung der Paul-Gerhardt-Kirche mit Kindertagesstätte und ein Jugendzentrum an.

Die Orgel, die sich aktuell [Oktober 2024] noch in der Kirche befindet, ist zum Verkauf angeboten und soll entfernt werden. Sie ist ein Werk der Orgelbauwerkstatt Karl Lötzerich in Ippinghausen aus dem Jahr 1971, stammt aber ursprünglich aus der 1992 geschlossenen Matthäuskirche in Dortmund-Körne und wurde erst nach dem Kirchenumbau Ende der 1980er Jahre in die Paul-Gerhardt-Kirche versetzt. Dabei mussten Veränderungen am inneren Aufbau der Orgel vorgenommen werden – seitdem ist auch die ursprünglich mechanische Spieltraktur des Schwellwerks elektrifiziert. Außerdem erhielt die Orgel neue Schalter für die Spielhilfen. Zuletzt war die Orgel bei Orgelbau Ulrich Lochmann (Hamm/Westf.) in Pflege.

Das Instrument steht auf der seitlichen Empore; der Spieltisch ist vor das Hauptwerk gesetzt, von dem aus sich sich zur rechten Seite das Pedalwerk und zur linken Seite das Schwellwerk befindet. Die Registerwippen sind im Spieltisch an der linken Seite angebracht (oben für I. Manual, mittig für II. Manual, darunter für Pedal), jeweils darüber die Hebelchen für die Einstellung der freien Kombinationen.