Blankenstein, St. Johannes Bapt.

Orgel von Freiburger Orgelbau Hartwig Späth (March-Hugstetten), 1999.


© Gabriel Isenberg, 02.07.2023
© Gabriel Isenberg, 02.07.2023

Mit dem Bau der katholischen Pfarrkirche St. Johannes Bapt. am Marktplatz in Blankenstein a. d. Ruhr wurde 1794 begonnen, 1801 fand die Weihe statt. 1927/29 erfolgte eine Umgestaltung und Erweiterung durch Georg Metzendorf.

Die Geschichte der früheren Orgeln ist noch nicht genauer erforscht. Möglicherweise baute Jakob Vogt aus Korbach um 1860 eine Orgel für die Blankensteiner Kirche, die der Orgelbauer und Sachverständige Paschalis Gratze abnahm – so geht es zumindest aus einer Empfehlung Gratzes an die Kirchengemeinde in Brochterbeck aus dem Jahr 1861 hervor (in den bislang veröffentlichten Werkübersichten der Orgelbauerfamilie Vogt taucht der Ortsname Blankenstein hingegen nicht auf). Im Jahr 1911 lieferte die Fa. Gebr. Stockmann (Werl) ein pneumatisches Werk mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Diese wurde vermutlich im Zuge der Kirchenrenovierung 1971/76 entfernt. Über viele Jahre hinweg war eine elektronische Orgel in Verwendung.

Das heutige Instrument ist das Opus 968 der Orgelbauwerkstatt Freiburger Orgelbau Hartwig Späth (March-Hugstetten) von 1999. Durch Wechselschleifen und einen Vorabzug sind die nur sieben Register sehr vielfältig einsetzbar. Werden die Manualregisterzüge halb herausgezogen, erklingen die entsprechenden Register auf dem Obermanual; ganz herausgezogen erklingen sie auf dem Untermanual. Der Zug für die Holzflöte 8' kann noch weiter gezogen werden, so dass er auf beiden Manualen eingeschaltet ist. Der Mixtur-Zug lässt im halb gezogenen Zustand die Oktave 2' als Vorabzug erklingen – beide Register jeweils auf dem Untermanual. Die Oboe 8' ist recht kräftig intoniert und verleiht dem Plenum somit Kraft, kann aber auch (z. B. aus dem II. Manual ins Pedal gekoppelt) als gutes Bassfundament für das Mixturplenum dienen. Die Pfeifen des Subbaß stehen frei hinter dem geschlossenen Gehäuse.

I. MANUAL | C–g³

Holzflöte 8'

Salicional 8'

Prinzipal 4'

Flöte 4'

– Oktave 2' [Vorabzug]

Mixtur 4f.

Oboe 8'

Koppel II–I

II. MANUAL | C–g³

Über Halbzüge:

Holzflöte 8'

Salicional 8'

Prinzipal 4'

Flöte 4'

Oboe 8'

PEDAL | C–f¹

Subbass 16'

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade mit Wechselschleifen.

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D-45527 Hattingen-Blankenstein | Marktplatz


Quellen und Literatur: Herbert Brügge, Der Orgelbau im Tecklenburger Land, Kassel u. a. 2000, S. 295 ⋄ Gerhard Scholz, Orgelbau im Spannungsfeld zwischen Kunsthandwerk und Industrialisierung, Phil. Diss., Marburg 1986 ⋄ Peter Brusius, Die Orgelbauerfamilie Vogt aus Korbach/Waldeck, Marburg 2013 ⋄ Werkliste Orgelbau Stockmann ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 649 | Diese Orgel habe ich am 02.07.2023 gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 04.07.2023.