Bimmen, St. Martin

Die kleine Pfarrkirche St. Martin in Bimmen bei Kleve am Niederrhein, direkt an der niederländischen Grenze, geht auf das 15. oder 16. Jahrhundert zurück. Sie erhielt 1778 eine Orgel, die bis heute besteht und damit die älteste erhaltene Orgel am unteren Niederrhein ist.

Das Instrument wurde 1778 von dem aus einer Orgelbauerfamilie in Laubach/Hessen stammenden Antonius Friedrich Gottlieb Heyneman erbaut, der sich etwa zur gleichen Zeit in Nijmegen niedergelassen hatte (dort erhielt er 1781 das Bürgerrecht). Die Bimmener Orgel gehört zu seinen ersten Werken; später machte er sich mit mehreren Erweiterungsumbauten großer Orgeln in den Niederlanden einen Namen.

Die sieben Register umfassende Bimmener Orgel hatte ursprünglich kein Pedal. Sie wurde in den letzten Jahren des 19. Jahrhundert vermutlich durch den Orgelbauer Johann bzw. dessen Sohn Harrie Winkels aus Boxmeer geringfügig verändert und mit zwei Streicherregistern versehen: Eine Quinte 3' wurde durch Melophone 4' ersetzt, und anstelle des Dulciaan kam ein Salicional 8'.

Durch mangelnde Pflege war die Orgel über Jahrzehnte hinweg unspielbar, stattdessen fand eine elektronische Orgel Verwendung. Mit der Restaurierung 1983 durch die Fa. Verschueren Orgelbouw (Heythuysen) wurde die weitgehend erhaltene Orgel wieder zum Leben erweckt. Das verlorene Zungenregister Dulciaan wurde rekonstruiert, die Mixtur um einen dritten Chor erweitert und eine angehängte Pedalklaviatur hinzugefügt; das Melophone blieb als später hinzugefügtes Register erhalten. Die Wiedereinweihung der restaurierten Orgel erfolgte am vierten Adventssonntag, den 18. Dezember 1983. Seitdem steht die Bimmener Heynemann-Orgel unter Denkmalschutz.