Bad Ems, ev. Martinskirche

[ehemalige Orgel]

Orgel von Willi Peter (Köln), 1957/58.


© Gabriel Isenberg, 22.04.2007
© Gabriel Isenberg, 22.04.2007

Die erste Nachricht über eine Orgel in der aus dem 12. Jahrhundert stammenden, romanischen St.-Martins-Basilika datiert auf das Jahr 1686/87, als laut Kirchenrechnungsunterlagen eine neue Orgel erbaut wurde. Diese Orgel wurde ein Raub der Flammen beim großen Stadtbrand 1720, bei dem auch die Kirche großen Schaden nahm. Nach der Wiederherstellung der Kirche lieferte 1748 der junge Orgelmacher Johann Wilhelm Schöler aus Neuwied eine neue Orgel – das 15 Register umfassende Werk war offenbar Schölers Opus 1. Nach mehreren Reparaturen und kleineren Arbeiten im Laufe der folgenden rund 150 Jahre, lieferte die Orgelbauanstalt Wilhelm Sauer aus Frankfurt/Oder 1888 eine neue, pneumatisch gesteuerte Orgel mit 25 Registern auf drei Manualen und Pedal.

Im Zuge einer umfassenden Kirchenrenovierung in den Jahren 1955–57 wurde 1957/58 auch eine neue Orgel eingebaut. Beim Bau verwendete die Fa. Willi Peter aus Köln-Mühlheim einzelne Register aus dem Vorgängerinstrument von 1888 wieder.

Oberhalb der frontal eingebauten Spielanlage befanden sich das Brustwerk mit Plexiglas-Schweller und darüber Haupt- und Pedalwerk. Außergewöhnlich ist die Koppel vom Hauptwerk ins Brustwerk zu nennen.

2014 wurde das abgängige Instrument nach einer umfassenden Kirchenrenovierung durch einen Neubau von der Fa. Eule (Bautzen) mit 18 Registern, zwei Vorabzügen und zwei Transmissionen ersetzt.

I. HAUPTWERK | C–g³

Prinzipal 8'

Spitzflöte 8'

Oktave 4'

Quinte 2 2/3'

Nachthorn 2'

Mixtur 4f. 2'

Trompete 8'

II. BRUSTWERK (SW) | C–g³

Rohrflöte 8'

Flaut dolce 4'

Prinzipal 2'

Quinte 1 1/3'

Scharff 3f.

Vox humana 8'

Tremulo

Koppel I–II [!]

PEDAL | C–f¹

Subbass 16'

Offenbass 8'

Choralbass 4'

Rauschwerk 3f.

Liebl. Posaune 16'

Koppel II–P

Koppel I–P


Mechanische Schleiflade.

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

D-56130 Bad Ems | Ecke Marktstraße/Kirchgasse


Quellen und Literatur: Franz Bösken, Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins, Bd. 2, Mainz 1975, S. 38–40 ⋄ Hans-Joachim Falkenberg, Der Orgelbauer Wilhelm Sauer (1831-1916). Leben und Werk, Lauffen 1990, S. 138 ⋄ Dieter Weithoener, Bad Ems. Stadt mit Gesicht, Bad Ems 1987, S. 156 ⋄ Eigener Befund.

 

Nr. 285 | Diese Orgel habe ich am 22.04.2007 bei einem Konzert gespielt.

© Dr. Gabriel Isenberg | Letzte Änderung: 29.06.2023.